Dr. Werner Nohl · Landschaftsarchitekt · Honorarprofessor (TU München)

Die Auswirkungen des geplanten Neubaus der zweigleisigen Straßenbahnstrecke auf den Englischen Garten als Gartendenkmal, als städtischer Erholungsraum und auf das Landschaftsbild

 

Gutachten im Auftrag der Regierung von Oberbayern

im Oktober 2000

 

Werner Nohl

 

Die Zukunft der Stadt München (und ihres Umlands) wird in den nächsten Jahrzehnten von einer starken Siedlungsexpansion und Siedlungsverdichtung geprägt sein. Wenn dadurch die Lebensqualität in der Stadt nicht nachhaltig beeinträchtigt werden soll, wird u.a. eine qualifizierte Grün- und Freiflächenversorgung notwendig werden, über die die zu erwartenden sozialen und baulichen Verdichtungen abgefedert werden können. In diesem Kontext ist auch die Absicht der Stadtwerke München zu diskutieren, eine zweigleisige Straßenbahnlinie quer durch den Südteil des Englischen Gartens (auf der heutigen Bustrasse) zu führen und damit diesen Parkteil in seiner Benutzbarkeit und Erlebbarkeit erheblich einzuschränken. Um eine fundierte Abwägung zwischen den verschiedenen öffentlichen Belangen vornehmen zu können, wurde der Verfasser von der Regierung von Oberbayern beauftragt, als unabhängiger Gutachter die Auswirkungen des geplanten Eingriffs auf Denkmalschutz, Erholungswert und Landschaftsbild des Englischen Gartens zu erfassen und einzuschätzen.

 

Die Untersuchungen ergaben, dass durch die geplante Straßenbahnstrecke durch den Park die berechtigten kulturhistorischen, rekreativen und ästhetischen Interessen der Allgemeinheit am Englischen Garten erheblich und nachhaltig verletzt würden. Aus diesen fachlichen Gründen empfahl der Gutachter, das Projekt abzulehnen.    

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