Dr. Werner Nohl · Landschaftsarchitekt · Honorarprofessor (TU München)

Naturverbundenheit im Spiegel der Zeit



Werner Nohl


Für Landschaftsarchitektur, Landschaftsplanung und Naturschutz zählen Bereitstellung, Gestaltung und Schutz von Natur zu den grundlegenden Zielen planerischen Handelns. Im Planungsalltag wird Natur in vielfältigen Fragestellungen virulent. Wie viel Natur brauchen die Menschen in ihrer Umwelt, in welchen Formen wird Natur präferiert und angeboten, wie wird Natur überhaupt wahrgenommen, welche Werte werden mit Natur verbunden, wie zeigen sich Verständnis und Verantwortung für Natur, unter welchen Bedingungen engagieren sich Menschen für mehr Natur, wie lässt sich naturschonendes Verhalten initiieren, wer schützt aktiv die Natur, wer ignoriert sie, wie lässt sich Natur für nachkommende Generationen erhalten? Um solche und andere Fragen nach Natur in der planerischen Arbeit sinnvoll berücksichtigen zu können, wird im vorliegenden Aufsatz zu eruieren versucht, was denn die Menschen überhaupt unter Natur verstehen, und in welchem Ausmaß sie sich mit Natur verbunden fühlen.


Da schon 1972 und 1986 mit demselben Fragebogen vergleichbare Erhebungen durchgeführt wurden, lässt sich die Entwicklung der Naturverbundenheit zugleich über einen Zeitraum von etwa 40 Jahren verfolgen. Dabei zeigt sich, dass die Naturverbundenheit der Menschen heute offenbar nicht mehr ganz so stark ausgeprägt ist wie noch vor 25 Jahren, und dass der große Entwicklungsschub der Naturverbundenheit im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts statt fand.

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